Wahrscheinlich hast du dir eine schöne Lederjacke, Mantel oder ein anderes Kleidungsstück aus Leder gegönnt und stellst dir nun die Frage: wie pflege ich meine Lederjacke richtig? Was gibt es zu beachten, damit ich lange Freude an meinem Lederkauf habe. Wir geben dir deshalb hier Pflegetipps für Leder und sagen dir, worauf du achten solltest.
Es gibt so viele Pflegetipps für Leder, dass es manchmal sehr verwirrend ist und du sicher oft nicht weißt, ob der Tipp für meine Bedürfnisse der Richtige ist. Es gibt sehr gute Portal, die Tipps geben. Dabei ist mir aufgefallen, dass diese Tipps oft verallgemeinert sind. Pflegetipps für Leder von Möbeln oder sogar Autositzen sind natürlich anders, als die für Bekleidung! Bekleidungsleder ist dünner und wird ganz anders beansprucht als besagtes Möbelleder.
Deshalb gehen wir hier ausschließlich auf die Pflege und Reinigung von Bekleidungsleder, wie Lederjacken, Ledermäntel, Lederhosen usw. ein.
Dabei möchte ich 3 Lederarten unterscheiden
- Es gibt die robusten Bikerjacken
- günstigeres Leder, welches eine Pigmentierung oder Beschichtung besitzt
- offenporiges weiches Leder, welches auch hochpreisiger ist
Ich möchte nur ganz kurz auf die wesentlichen Unterschiede der Lederarten eingehen:
Leder für robuste Bikerjacken
Ich meine damit, die schweren Bikerjacken, die man zum Motorradfahren anzieht, bzw. die, die den Biker Look widerspiegeln. Diese sind zumeist aus Rindsleder. Rindsleder ist (wie man sich vorstellen kann) dicker als Lammleder und somit schwerer und widerstandsfähiger.
Die Jacken sind oft pigmentiert. Das heißt, sie haben eine zusätzliche Farbschicht auf der Oberfläche, was ein zusätzlicher Schutz ist. Regen und Schnee machen der Jacke somit nichts aus und Flecken können meist abgewischt werden.
Die Narbung des Leders ist hier leider nicht mehr zu erkennen.
Günstiges Leder
Gegen günstiges Leder ist nichts einzuwenden! Man verwendet hier Leder, welches nicht einwandfrei in der Oberfläche ist. Es gibt Kratzer von der Tierhaltung, Pigmentstörungen oder andere Unregelmäßigkeiten. Diese werden mit Hilfe von Farbe „übermalt“. Dadurch haben die Leder eine zusätzliche Schutzschicht und sind unempfindlicher als Naturleder. Ein weiterer vermeintlicher Vorteil ist, dass die Oberfläche regelmäßiger aussieht. Dieser perfekten Look ist dem Farbauftrag geschuldet. Der Griff spiegelt selten den richtigen Ledergriff wider. Man fühlt eher den Farbauftrag.
Teureres Glattleder
das ist das Leder, welches wir bei Ayasse verwenden. Es ist ein Lammleder und somit sehr weich und leicht. Die Oberfläche des Leders ist offenporig, was auch Anilin Leder genannt wird.
Das setzt voraus, das es sich um makellose Rohware handeln muss. Davon gibt es nicht so viele, bzw. die Die Tiere müssen in ihrer Lebenszeit gut behandelt worden sein und freilaufend. Denn Massentierhaltung und schlechte Behandlung sowie Nahrung spiegelt sich sofort in der Haut wider!
Das offenporige Leder hat keinen zusätzlichen Farbauftrag und ist somit empfindlicher als die vorher genannten Leder. Aber keine Angst. Wenn du auf ein paar Regeln achtest, dann hast du auch lange Freude am hochwertigen Leder.
Und hier meine 10 Tipps für die Pflege und dem Schutz für Glattleder Produkte
1, Bevor du deine neue Lederbekleidung trägst ist eine Imprägnierung ratsam.
Beschichtetes Leder ( so erkennst du, ob dein Leder beschichtet ist) kannst du mit Lederbalsam oder Imprägnierspray versehen. Für offenporiges Leder solltest du nur ein Imprägnierspray verwenden. Dieses Imprägnierspray von Colour Lock ist auf unseren Produkten getestet und wir können es wärmstens empfehlen.
Übrigens: Unsere Produkte sind bereits mit eine Grundimprägnierung versehen.
2, Du kannst mit Lederprodukten zwar in den Regen gehen aber empfehlen kann ich das nicht. An pigmentierten Ledern wird das Wasser erstmal abperlen. Je nach Regenstärke und Dauer, wird dringt Wasser in das Leder und das Leder wird schwerer. Lass die Jacke oder den Mantel einfach langsam trocknen. Aber bitte nicht an der Heizung! Evtl. wird das Leder etwas steifer, deshalb ist es ratsam das Leder im Trocknungsprozess ein bisschen zu bewegen, also in Form zu ziehen.
In offenporiges Leder dringt Flüssigkeit schneller ein. Eine Imprägnierung hilft zwar, allerdings ist der leichte Schutz nur begrenzt. Aber keine Angst! Das Leder wird zwar nass und verfärbt sich an den nassen Stellen, aber im trockenen Zustand verschwinden die Flecken. Auch hier rate ich dazu, das Leder ab und zu zu walken. Die Bewegung macht das Leder wieder weicher.
3,Solltest du dich bekleckern, dann rate ich dir erstmal zur Ruhe! Bei pigmentierten Ledern kannst du die Substanz mit einem feuchten Lappen abwischen. Bei offenporigen Ledern solltest du die Flüssigkeit mit einem Tuch sanft abtupfen, ohne jedoch zu reiben!
Es klingt vielleicht seltsam aber manchmal verschwindet ein Fleck auch auf mysteriöse Art wieder. So ging es mir mal als ich mit einem Burger meine ganze Hose bekleckert hatte. Am nächsten Morgen waren die Ketchup und Majo Flecken weg. Das geht leider nicht immer so gut aus, aber die Hoffnung besteht:-)
Ist der Fleck getrocknet, dann wende erstmal Mechanik an. Heißt, dehne und ziehe das Leder um den Fleck. Manchmal ziehen die Fleckränder somit ein und es ist keine weitere Maßnahme nötig.
Ist der Fleck noch da, dann gibt es ein Fettlösespray. Dieses hat schon viele Flecken entfernt. Wie es anzuwenden ist, kannst du hier im Beitrag nachlesen oder ausführlich im Video anschauen.
4, Was kann ich bei lästigen Ledergeruch tun? Nun, da gibt es natürlich unterschiedliche Gründe, warum wir den Geruch als unangenehm empfinden.
Wenn ein neues Leder riecht, dann kann dies verschiedene Gründe haben. Manchmal sind es die chemischen Gerüche der Bindemittel oder Farbstoffe. Manchmal auch der Geruch von schlechten Gerbstoffen oder ranzigen Rückfettmitteln. Da kann auch schnell ein Kleidungsstück nach „Ziegenbock“ riechen.
In diesen Fällen könnte man das Produkt einige Tage an die frische Luft hängen. Geht der Geruch nicht weg solltest du es reklamieren. Das Argument: Der Geruch wird mit der Zeit verfliegen“ dem würde ich nicht glauben. Das wird in der Regel nicht passieren.
Kommt der Geruch durch Schweiß, Nikotin oder ähnlichem, dann kann man das Leder reinigen lassen. Im Produkt muss eine Anleitung dazu stehen. Also ob man es chemisch reinigen lassen muss oder ob man es waschen kann.
Viele Leder kann man waschen, auch wenn dieses nicht angegeben ist. Aber dazu solltest du dich genau informieren, wie du vorgehen solltest.
Ein kleiner Hinweis: Leder ist ein Naturprodukt und nimmt eigentlich keine Gerüche an. Dehalb sind diese Fälle, dass das Leder später mal riecht eher selten!
5, Liegen oder hängen? Ich werde nicht müde zu sagen, dass Leder ein Naturprodukt ist: Eine richtige Lagerung ist deshalb unverzichtbar.
Leder sollte hängen. Am Besten auf breiten Bügeln mit einer breiten Auflage. Zusammenlegen könnte zu Knitterfalten führen, die man dann schlecht wieder herausbekommt.
Solltest du dennoch Falten haben, kannst du vorsichtig das Leder bügeln. Am Besten von der linken Seite und immer mit einem Baumwolltuch zwischen Leder und Bügeleisen. Niemals mit Dampf oder einem feuchten Tuch! Das wird das Leder unwiderruflich ruinieren.
Übrigens: hier findest du auch Tipps, was du bei der „Überwinterung“ von Lammfellmänteln beachten solltest.
6, Vor Sonne schützen. Leder sollte an einem sonnengeschützen Platz gelagert werden. Gerade bei Naturbelassenen Ledern kann es sonst passieren, das das Leder ausbleicht! Das ist kein Qualitätsmängel und kann deshalb nicht reklamiert werden. Keine Angst, ein ausbleichen passiert nicht, wenn man mal in der Sonne steht. Nur wenn du über längere Zeit deine Jacke oder deinen Mantel zum Beispiel an eine Garderobe hängst, die täglich von einer Seite von der Sonne oder einer starken Lichtquelle angestrahlt wird, dann sind Ausbleichungen möglich und auch wahrscheinlich.
7, So viel zu scharfen Reinigern: Finger weg von scharfen Reinigern! Was bei Autositzen oder Ledersofas funktioniert, muss nicht bei Bekleidungsleder funktionieren. Wenn du es dennoch probieren möchtest, dann teste erstmal an einer verdeckten Stelle, was mit dem Leder passiert. Verliert es Farbe, hinterlässt es Ränder oder wird es sehr hart? Dann lass besser die Finger davon. Wenn du die obigen Tipps befolgst, dann hast du schon viel getan.
8, Leder kann früher oder später an Weichheit verlieren. Das liegt daran, dass der Fettgehalt geringer wird. Deshalb ist es ratsam, dem Produkt ab und zu eine Rückfettung zu geben. Das kann bei pigmentierten Leder in Form von Lederbalsam oder Imprägnierspray sein.
Bei offenporigen Leder gibt es einen Anilin Protector Spray.
9, wie bekommt man hartes Leder wieder weich?
Jetzt kommen wir zu wirklich herausfordernede Punkte. Denn ein Leder wieder weich zu bekommen ist nicht ganz einfach aber möglich. Warum ein Leder hart geworden ist, hängt meistens mit dem Entzug von Weichmachern, meist Fetten, zusammen.Wasser, Sonne und andere Umwelteinflüsse können dem Leder Feuchtigkeit entziehen. Es gibt geeignete Mittel, um diese Feuchtigkeit zurückzuführen.Es gibt von der Firma Colourlock ein Anilin Protector Spray und Fixativ, was dem Abhilfe schaffen könnte. Eine Anleitung findest du in diesem Video Vom Lederzentrum. Der Interessante Teil zum Thema Weichmachen kommt erst am Ende des Videos.
Wir werden das dieses Verfahren demnächst an unseren Produkten testen und ein Video dazu zur Verfügung stellen.
10, Schweißflecken entfernen
Am Besten ist es seine Lederprodukte vor Schweiß zu schützen. Denn es ist nicht einfach diese Flecken so zu entfernen, dass gar keine Rückstände mehr zu sehen sind.
Schützen kannst du dich und dein Produkt, indem du an den Stellen, wo du oft schwitzt eine ein Baumwollshirt trägst. Das saugt schonmal einiges an Schweiß auf. Solltest du unterm Arm schwitzen gibt es sogenannte Achselpads, die Feuchtigkeit aufsaugen.
Um Schweißflecken zu entfernen kannst du erstmal versuchen, das Leder an der Stellen zu dehnen und zu walken. Oft zieht dann der Schweißrand ein. Ansonsten bleibt nur eine Vollwäsche übrig. Hier findest du einen Hersteller für diese Produkte und eine ganz genaue Anleitung mit video für Anilin Leder.